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Python-Ransomware: Ultra-High-Speed-Angriffe auf ESXi-Server und virtuelle Maschinen

SophosLabs hat eine neue, Python-basierte Ransomware untersucht, mit der Cyberkriminelle virtuelle Maschinen auf ESXi-Hypervisoren angreifen und verschlüsseln. Im Report beschreiben die Forscher eine High-Speed-Attacke, die weniger als drei Stunden vom Einbruch bis zur Verschlüsselung benötigte.

“Dies ist eine der schnellsten Ransomware-Attacken, die Sophos je untersucht hat, und sie scheint genau auf die ESXi-Plattform abzuzielen”, sagt Andrew Brandt, Principal Researcher bei Sophos. “Python ist eine Programmiersprache, die üblicherweise nicht für Ransomware verwendet wird. Allerdings ist Python auf Linux-basierten Systemen wie ESXi vorinstalliert, so dass Python-basierte Angriffe auf solche Systeme möglich sind. ESXi-Server sind ein attraktives Ziel für Ransomware-Kriminelle, da sie in der Lage sind, mehrere virtuelle Maschinen mit möglicherweise geschäftskritischen Anwendungen oder Diensten gleichzeitig anzugreifen. Angriffe auf Hypervisoren können sowohl schnell als auch äußerst desaströs sein. Ransomware-Gruppen wie DarkSide und REvil haben es bei ihren Angriffen auf ESXi-Server abgesehen.”

Ablauf des untersuchten Angriffs
Die Untersuchung ergab, dass der Angriff um 0:30 Uhr an einem Sonntag begann, als ein TeamViewer-Konto gekapert wurde, das auf einem Computer lief, auf dem auch Zugangsdaten für den Domain-Administrator vorhanden waren. Nur 10 Minuten später nutzen die Angreifenden das Tool Advanced IP Scanner, um nach Zielen im Netzwerk zu suchen. Die SophosLabs gehen davon aus, dass der ESXi-Server im Netzwerk verwundbar war, weil er über ein Active Shell verfügte, eine Programmierschnittstelle, die IT-Teams für Befehle und Updates verwenden. Dadurch konnten die Cyberkriminellen ein sicheres Netzwerkkommunikationstool namens Bitvise auf dem Rechner des Domänenadministrators installieren, das ihnen Fernzugriff auf das ESXi-System einschließlich des Speichers ermöglichte, der von den virtuellen Maschinen verwendet wurde. Gegen 3:40 Uhr morgens wurde die Ransomware aktiviert und verschlüsselte Festplatten der ESXi-Server.

Hinweis für mehr Sicherheit
„Administrator:innen, die ESXi oder andere Hypervisoren in ihren Netzwerken betreiben, sollten bewährte Sicherheitspraktiken befolgen. Dazu gehört die Verwendung von sicheren Passwörtern und der Einsatz einer Multi-Faktor-Authentifizierung, wo immer dies möglich ist”, so Brandt. “Die ESXi-Shell kann und sollte immer dann deaktiviert werden, wenn sie von den Mitarbeiter:innen nicht für routinemäßige Wartungsarbeiten verwendet wird, zum Beispiel während der Installation von Patches. Das IT-Team kann dies entweder über die Steuerelemente der Server-Konsole oder über die vom Hersteller bereitgestellten Software-Management-Tools steuern.”

Endpoint-Produkte, wie beispielsweise Sophos Intercept X, schützen Systeme, indem sie die Aktionen und Verhaltensweisen von Ransomware und anderen Angriffen erkennen. Der Versuch, Dateien zu verschlüsseln, wird entsprechend blockiert. Spezielle Sicherheitshinweise für ESXi-Hypervisoren sind hier online verfügbar. Sophos empfiehlt außerdem die folgenden Standard-Best-Practices zum Schutz vor Ransomware und damit verbundenen Cyberattacken:

Sicherheit auf strategischer Ebene

Sicherheit auf taktischer Ebene

Weitere Informationen über Python Ransomware gibt es auf SophosLabs Uncut.