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Threat Research

„State of Ransomware 2023″ – Ein Ende der Datenverschlüsselung ist nicht in Sicht

Laut der Sophos-Studie „The State of Ransomware 2023″ gelingt es Cyberkriminellen in Deutschland in 71 Prozent (international 76 Prozent)  der Ransomware-Angriffe auf Organisationen, Daten zu verschlüsseln. Aus internationaler Perspektive ist es die höchste Rate an Datenverschlüsselung durch Ransomware, seit Sophos den jährlich erscheinenden Ransomware-Report erstmals im Jahr 2020 veröffentlichte.

Die Umfrage zeigt aus weltweiter Sicht, dass Unternehmen, die Lösegeld für die Entschlüsselung ihrer Daten zahlten, ihre Wiederherstellungskosten zusätzlich verdoppelten (750.000 Dollar Wiederherstellungskosten gegenüber 375.000 Dollar für Unternehmen, die Backups zur Datenwiederherstellung verwendeten). Außerdem bedeutet die Zahlung des Lösegelds in der Regel eine längere Wiederherstellungszeit: 45 Prozent der Unternehmen, die Backups verwendeten, konnten die Daten innerhalb einer Woche wiederherstellen, verglichen mit 39 Prozent der Unternehmen, die das Lösegeld zahlten. Insgesamt wurden in Deutschland 58 Prozent   (international 66 Prozent) der befragten Unternehmen von Ransomware angegriffen. Dies deutet darauf hin, dass die Zahl der Ransomware-Attacken trotz des vermeintlichen Rückgangs während der Pandemiejahre konstant recht hoch geblieben ist.

„Die Verschlüsselungsraten sind nach einem vorübergehenden Rückgang während der Pandemie wieder auf ein sehr hohes Niveau angestiegen, was besorgniserregend ist. Ransomware-Kriminelle haben ihre Angriffsmethoden verfeinert und ihre Attacken beschleunigt, um die Zeit zu verkürzen, in der die Verteidiger ihre Pläne durchkreuzen könnten“, ordnet Chester Wisniewski, Field CTO, Sophos die Studienergebnisse ein. „Die Kosten der Vorfälle steigen erheblich, wenn Lösegeld gezahlt wird. Die meisten Opfer werden nicht in der Lage sein, alle ihre Dateien wiederherzustellen, indem sie einfach die Verschlüsselungsschlüssel kaufen; sie müssen auch Backups einspielen. Die Zahlung von Lösegeld bereichert nicht nur die Kriminellen, sondern verlangsamt auch die Reaktion auf den Vorfall und erhöht die Kosten in einer ohnehin schon verheerenden Situation”, führt Wisniewski fort.

Bei der Analyse der Ursache von Ransomware-Attacken in Deutschland waren die häufigsten Ausgangspunkte eine ausgenutzte Schwachstelle mit 24 Prozent  (international 36 Prozent) sowie kompromittierte Zugangsdaten mit 36 Prozent (international 29 Prozent). Dies deckt sich mit den jüngsten Incident Response-Erkenntnissen aus dem „2023 Active Adversary Report for Business Leaders” von Sophos zur Reaktion auf Vorfälle vor Ort.

 

Weitere wichtige Ergebnisse der Studie für Deutschland:

  • 58% der deutschen Organisationen wurden im letzten Jahr von Ransomware heimgesucht, ein erfreulicher Rückgang gegenüber den 67%, die im Report 2022 einen Angriff meldeten. Im Vergleich dazu gaben weltweit 66% der Befragten an, dass ihr Unternehmen in den letzten zwölf Monaten einen Ransomware-Angriff erlebt habe.
  • Bei 30% der Angriffe auf deutsche Unternehmen, bei denen die Daten verschlüsselt waren, wurden auch Daten gestohlen, was dem weltweiten Durchschnitt entspricht.
  • 95% der deutschen Organisationen, deren Daten verschlüsselt wurden, erhielten Daten zurück, etwas weniger als der weltweite Durchschnitt von 97 %.
  • Backups bleiben mit 78% die am häufigsten verwendete Methode zur Wiederherstellung von Daten. Dies ist etwas mehr als die 71% vom Report 2022.
  • 44% derjenigen, deren Daten in Deutschland verschlüsselt wurden, zahlten das Lösegeld, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 42 %.
  • 90% der deutschen Unternehmen geben an, über eine Cyber-Versicherung zu verfügen, wobei 43% über eine eigenständige Cyber-Versicherung haben und 47% über Cyber-Versicherungen als Teil einer umfassenderen Geschäftsversicherung verfügen.

„Zwei Drittel der Unternehmen geben an, im zweiten Jahr in Folge Opfer von Ransomware geworden zu sein. Der Schlüssel zur Reduzierung dieses Risikos liegt darin, sowohl die Zeit bis zur Entdeckung als auch die Zeit bis zur Reaktion drastisch zu verkürzen. Die von Menschen geleitete Bedrohungsjagd ist sehr effektiv, um diese Kriminellen zu stoppen, aber die Warnungen müssen untersucht und die Kriminellen innerhalb von Stunden aus den Systemen entfernt werden, nicht erst während Wochen und Monaten. Erfahrene Analysten können die Muster eines aktiven Eindringens innerhalb von Minuten erkennen und sofort in Aktion treten. Dies ist wahrscheinlich der Unterschied zwischen dem Drittel der Unternehmen, die sicher bleiben, und den zwei Dritteln, die nicht sicher sind. Unternehmen müssen rund um die Uhr in Alarmbereitschaft sein, um heutzutage eine wirksame Verteidigung aufzubauen“, so Wisniewski.

Drei Tipps zum Schutz vor Ransomware und anderen Cyberattacken:

  1. Verstärken der Verteidigungslinie durch:
    • Sicherheits-Tools, die die häufigsten Angriffsvektoren abwehren. Diese sollten Endpoint-Schutz mit starken Anti-Exploit-Funktionen einschließen, um die Ausnutzung von Schwachstellen zu verhindern, und Zero Trust Network Access (ZTNA) beinhalten, um den Missbrauch kompromittierter Anmeldedaten zu vereiteln.
    • Adaptive Technologien, die automatisch auf Angriffe reagieren, Angreifer stören und den Verteidigern Zeit verschaffen, um zu reagieren.
    • 24/7 Bedrohungserkennung, -Untersuchung und -Reaktion. Entweder intern oder durch einen spezialisierten Anbieter von Managed Detection and Response (MDR).
  1. Optimierung der Angriffsvorbereitung, einschließlich regelmäßiger Backups, Tests zur Wiederherstellung von Daten aus Backups und Pflege eines aktuellen Reaktionsplans für Zwischenfälle
  2. Aufrechterhaltung einer guten Sicherheitshygiene, einschließlich rechtzeitiger Patches und regelmäßiger Überprüfung der Konfigurationen von Sicherheitstools

Über die Studie
Die Daten der Studie „The State of Ransomware 2023“ stammen aus einer herstellerunabhängigen Umfrage unter 3.000 Führungskräften im Bereich Cybersicherheit/ IT, die zwischen Januar und März 2023 durchgeführt wurde. Die Befragten stammen aus 14 Ländern in Nord- und Südamerika, EMEA und dem asiatisch-pazifischen Raum. Die interviewten Unternehmen beschäftigen zwischen 100 und 5.000 Mitarbeiter und generieren einen Umsatz zwischen weniger als 10 Millionen und mehr als 5 Milliarden US-Dollar.

Die komplette, englischsprachige Studie „The State of Ransomware 2023“ steht hier als Download zur Verfügung.

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