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So gehen Homeschooling und Datensicherheit Hand in Hand

Homeschooling ist eine Herausforderung, emotional, fachlich und auch technisch. Für manche Familien mit jüngeren Kindern ist diese Art des Unterrichts oft das erste Mal, dass ihre Kinder ernsthaft Computer (anstelle von Spielekonsolen) benutzen. Eltern kommt hierbei die Aufgabe zu, nicht nur ihr privates Netz und das des Arbeitgebers (sofern sie ebenfalls im Home-Office sind) sicher zu gestalten, sondern insbesondere ihr Kind vor unangemessenen Inhalten und Situationen im Netz zu schützen.

Erster Schritt: Jedes Kind braucht ein eigenes Benutzerkonto
Viele Schüler müssen ein gemeinsames Gerät verwenden, um auf ihre Schulaufgaben zugreifen zu können, möglicherweise den Familien-Laptop oder ein Tablet, das auch ihre Geschwister verwenden. Geben Sie jedem Kind ein eigenes Benutzerkonto auf dem freigegebenen Gerät. Auf diese Weise können Sie die Kindersicherung einrichten, ohne Ihren eigenen Zugriff zu beeinträchtigen. Ein weiterer positiver Effekt des eigenen Kontos: Es hilft Kindern dabei, gute Sicherheitsgewohnheiten zu entwickeln, indem sie zum Beispiel ein eigenes Passwort haben (obwohl sie es je nach Alter möglicherweise mit Ihnen teilen müssen).

Zweiter Schritt: Internet-Zugang, aber bitte ohne Erwachseneninhalte
Um den Heimunterricht zu unterstützen, bieten viele Lehrer Links zu Online-Lernressourcen an. Dies können Videos sein, die auf Webseiten von Drittanbietern wie YouTube und Vimeo gehostet werden, Materialien, die von der Schule gehostet werden oder Ressourcen auf externen Websites. Oft müssen Schüler auch eigene webbasierte Recherchen durchführen.

Für all diese Aktivitäten ist der Zugang zum Internet nötig. Die Herausforderung besteht darin, das Lernen zu ermöglichen und gleichzeitig die Kinder vor unangemessenen Websites zu schützen.

Unsere Tipps:

Dritter Schritt: Bildungs-Apps bitte immer aus offizieller Quelle
Für den Heimunterricht müssen manchmal neue Apps heruntergeladen werden. Dies können dedizierte Lernressourcen-Apps oder Applikationen sein, mit denen Sie online arbeiten können, zum Beispiel um digitale Dokumente mit Anmerkungen zu versehen oder an Online-Kursen teilzunehmen. Welche Apps Sie auch verwenden, halten Sie sich an die offiziellen App Stores, also für iOS-Nutzer den Apple App Store oder, wenn Sie Android verwenden, ausschließlich den Google Play Store.

Übrigens: Für eine bessere App-Sicherheit ist es hilfreich, entsprechende Beurteilungen anderer Nutzer zu kennen. Die Bewertungen in den App Stores selbst sagen allerdings oftmals wenig aus. Besser ist es daher, nach Bewertungen in unabhängigen Benutzerforen oder nach Diskussionen in Online-Cybersicherheitsgruppen zu forschen.

Vierter Schritt: Gemeinsam mit dem Kind Passwörter erfinden
Im Heimunterricht ist es oft das erste Mal, dass Kinder Passwörter verwalten müssen. Sie haben wahrscheinlich ein Passwort für ihre Schul-E-Mail- und Online-Lernressourcen. Wenn sie ein separates Konto auf einem freigegebenen Gerät haben, haben sie auch ein Passwort dafür. Einige Passwörter, die von der Schule zugewiesen wurden, sind auch von dieser festgelegt worden, und können möglicherweise nicht geändert werden. Für alle Kennwörter, die Sie aktualisieren können, empfiehlt es sich jedoch, die Standardeinstellung in etwas zu ändern, das nur Sie kennen. Das Erstellen schwer zu knackender Passwörter ist etwas, was Kinder für sich selbst tun können und ihnen ein Gefühl der Eigenverantwortung gibt. Dies ist eine gute Gelegenheit, um sie mit so genannten Passphrasen vertraut zu machen: Beginnen Sie mit Wörtern, die ihre Interessen widerspiegeln, damit die Phrasen leichter zu merken sind, und machen sie sie dann gemeinsam Phrase für Phrase komplexer. Das könnte so aussehen:

Mein Teddy Eddy   Meinteddyeddy   MeinTeddy // E4d3d2y1

Oder für Kinder, die schon Englisch können:

Eis ist lecker   Icecreamisyummy   IceC ^ eam?YuMMy!

Selbst eine einfache Passphrase (etwa wie aus dem Beispiel Meinteddyeddy) ist dabei vermutlich wesentlich sicherer als das angegebene Standardkennwort. Sie könnten auch einen Passwort-Manager verwenden, aber der weniger Technik-basierte Ansatz, das Passwort oder die Phrase aufzuschreiben und an einem sicheren Ort, weit weg vom Gerät aufzubewahren, ist häufig eine praktikablere Lösung für Familien

Fünfter Schritt: Geräte- und Datensicherheit
Voraussetzung für sicheres Lernen zu Hause sind sichere Geräte. Stellen Sie sicher, dass Ihre Geräte vollständig gepatcht und auf dem neuesten Stand sind und eine hochwertige Sicherheitssoftware installiert ist. Sophos Home etwa bietet kostenlose und kostenpflichtige Versionen. Sie können den Schutz für mehrere Geräte von einem einzigen Home-Konto aus verwalten und so die Sicherheit aller Computer und Telefone der Familie gewährleisten.

Für einen höheren Schutz Ihrer Online-Privatsphäre empfehlen wir:

Sechster Schritt: Das eigene Home Wi-Fi sichern
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um zu überprüfen, ob Ihr WLAN-Heimnetzwerk sicher ist, um sowohl Ihre persönlichen Daten als auch, wenn ein Familienmitglied von zu Hause aus arbeitet, das Netzwerk des Arbeitgebers zu schützen. Sobald ein Angreifer auf einem Gerät in Ihrem Netzwerk Fuß gefasst hat, ist es für ihn viel einfacher, sich über die Vorgänge im digitalen Leben Ihrer Familie zu informieren und in andere Geräte, einschließlich Ihres persönlichen oder geschäftlichen Laptops, einzudringen.

Einmal in Ruhe einrichten
Homeschooling ist neben allem anderen ist für die meisten Familien eine große Anstrengung, und es kann schwierig sein, Zeit und Energie zu finden, um sich auch auf gute Sicherheit zu konzentrieren. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt (und ich schreibe aus Erfahrung), nehmen Sie sich am Wochenende etwas Zeit, wenn weniger Druck besteht. Viele der von uns genannten Elemente müssen nur einmal eingerichtet werden.

Und nun: Ein gutes und sicheres Homeschooling!

 

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