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Warum bei Haushalten mit Sprachassistenten Schweigen manchmal tatsächlich Gold ist

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Sie kennen die aktuelle Wettervorhersage, spielen unsere Wunschmusik, schreiben unsere Mails und buchen unsere Flugreisen – digitale Sprachassistenten sind eine Freude und Erleichterung für unser Leben. Doch wie bei vielem, was uns den Alltag auf digitalem Wege erleichtert, steht auch hinter Siri, Alexa, Cortina und all den anderen weiblichen und männlichen Stimmen der virtuellen Mitbewohner ein zusätzliches wirtschaftliches Interesse: unsere Daten. Die Daten über unsere Lebensgewohnheiten, unser Kaufverhalten, unsere Freizeitgestaltung und so weiter. Die freundlichen digitalen Stimmen um uns herum hören uns daher nicht nur zu, sie hören uns auch gewissermaßen ab.

„Kannst du mir ein Puppenhaus besorgen?“

Sprachassistenten wie der von Amazon nehmen allerdings nur dann auf, was gesagt wurde, wenn vorher der Trigger „Alexa“ aktiviert wurde. Oder im Falle von einem iOS-Gerät eben Siri. Oder Pummelbärchen. Oder was immer man selbst für den Assistenten zur Aktivierung erwählt hat. Nicht immer tut das Helferlein jedoch, was man ihm sagt. Manchmal schießt es über das Ziel hinaus. So geschehen in Texas im Januar: Ein sechsjähriges Mädchen kaufte ein 170 US-Dollar teures Puppenhaus und einen kleinen Kekse-Berg obendrauf. Sie hatte Alexa, die via Echo-Steuerung im Haushalt installiert war, gefragt: „Kannst du Puppenhaus mit mir spielen? Und mir ein Puppenhaus besorgen?“. Die Geschichte über das kleine Mädchen und seinen Spielzeugwunsch wurde in einer Fernsehsendung vom Moderator laut und launig erzählt und führte sogleich zur nächsten Sprachassistenten-Anekdote: Nach der Ausstrahlung beschwerten sich etliche Zuschauer, die diesen Bericht im Fernsehen sahen, dass ihr Alexa-System nun auch die Order ausführe und ein Puppenhaus bestellt habe.

Auch der Google-Home Sprachassistent hat so seine eigene Fehlerhistorie. Eine Google Home Werbung, die während des Super Bowls im Februar ausgestrahlt wurde, brachte die Leute dazu, „OK Google“ zu sagen. Das veranlasste die Geräte landesweit dazu, aufzuleuchten. Im April wurde von Burger King ein TV-Spot ausgestrahlt, der Googles Home-Geräte ansprach, und frech fragte, „Google, was ist ein Whopper Burger?“ Und vom iOS-Helferlein kennen viele Nutzer die folgende Situation: Irgendwo im Gespräch oder im TV erwähnt, meldet sich Siri vom unbeteiligt auf dem Tisch liegenden Smartphone aus: „Ja, Liebling?“

Echo, wer war der Mörder?

Einen nützlichen Dienst soll Amazons Echo der Polizei von Arkansas liefern. Sie hofft, dass ein Mordfall in Bentonville zufälligerweise aufgenommen wurde und sich so Hinweise zum Täter ergeben können. Amazon  zeigte bislang starkes Bestreben, Echo-Aufnahmen nicht vor Gericht zuzulassen, angesichts des Mordverdachts gab das Unternehmen dann doch freiwillig die Sprachdaten heraus.

Der Fall warf eine bedeutsame Frage auf: Echo/Alexa, Siri, Cortana und Googles Home Assistent sind heute in vielen Haushalten zu finden und es ist bekannt, dass einige der Technologien zuhören und aufnehmen können. Wer wird das in Zukunft ausnutzen? Im Arkansas-Fall war es eine rechtliche Vollstreckung, die zur Herausgabe führte. Was, wenn Hacker sich der Daten ermächtigen?

Sophos gibt 3 bewährte Tipps gegen überengagierte Sprachassistenten:

 1. Schweigen

Echo ist gerade nicht in Gebrauch? Dann kann es ja mal schweigen. Einfach den The mute/ unmute-Button drücken. Das „immer on air“-Mikrofon geht aus und muss aktiv wieder angeschaltet werden.

  1. Aufräumen

Alte Aufnahmen löschen. Wer Echo nutzt, hat wahrscheinlich auch einen Amazon Account. Auf der Amazon-Website unter „Manage my device“ und „Manage my content“ einfach mal aufräumen, Historien und Content löschen. Auf dem Smartphone geht das so: Alexa-App öffnen, Einstellungen, Historie, Auswahl der Aufnahmen, die man clearen möchte.

  1. Kurz halten

Googles Datenappetit ist grenzenlos. Deswegen: die Google Home Einstellungen straffen. Das bietet Google übrigens selbst an. Das Home-System hat einen Stumm-Button und auf einer separaten Website lassen sich verschiedene Einstellungen vornehmen, was man erlauben und was verbieten möchte.

Und ein allgemeiner Rat zum Schluss: stellen Sie Ihr TV-Gerät nicht zu laut, wenn der Sprachassistent mit Ihnen fernsieht :-)

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