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Das Ende naht: Viele Browser entziehen SHA-1 SSL-Zertifikaten in Kürze ihr Vertrauen

Der Secure Hash Algorithm SHA-1, der dafür sorgt, die Integrität von SSL-Zertifikaten sicherzustellen, war einst eines der am weitesten verbreiteten SSL-Zertifikate. Er ist allerdings schon seit längerem veraltet und gilt als Ursache für mehrere prominente Websiten-Hacks, so dass seine Tage nun wohl tatsächlich gezählt sind. Apple, Microsoft, Google und Mozilla haben nähere Informationen dazu bekannt gegeben, wann ihre Browser Webseiten mit SHA-1 SSL-Zertifikaten nicht mehr als vertrauenswürdig einstufen. In vielen dieser Fälle sollte allerdings beachtet werden, dass manuell installierte oder selbst signierte Zertifikate weiterhin unterstützt werden

Es hat lange gedauert, bis es zu der Ablehnung von SHA-1 kam. Fast alle Webseiten vertrauen seit langer Zeit auf SHA-1-Zertifikaten für ihre SSL-Verschlüsselung. Weil sie allerdings so weit verbreitet sind, können sie auch leicht gehackt werden und sind so ein beliebtes Ziel von Passwort-Hackern. Webseiten, die Passwörter der Anwender mit SHA-1 ausgeben, machen es Hackern besonders einfach: Wie kürzlich bei Naked Security berichtet, kann ein Password Cracking Server jede mögliche Passwort-Variante mit SHA-1 innerhalb einer Stunde ermitteln. SHA-1 stand in Verbindung mit vielen Sicherheitsvorfällen in der Vergangenheit, wie zum Beispiel bei LinkedIn oder LivingSocial.

Die Forderung, SHA-1 nicht mehr zu verwenden, geht bereits auf das Jahr 2005 zurück. 2012 hat das National Institute of Standards and Technology (NIST) seine Sicherheitsrichtlinien Special Publication 800-57 aktualisiert und empfahl die Aufhebung von SHA-1 als Standard. Doch erst als Google 2014 mitteilte, Webseiten aktiv zu ahnden, die SHA-1 nach 2016 verwenden, bewegte sich etwas – auch bei den Leuten, bei denen die Botschaft bis dahin noch nicht durchgedrungen war.

Heute nehmen die meisten Webseiten die Warnungen ernst. Mozilla schätzt, dass nur noch weniger als ein Prozent aller  Webseiten SHA-1 SSL nutzen, andere Zahlen sehen das bedeutend unentspannter und gehen von einem Drittel aller Webseiten aus. Wie auch immer, die Tage von SHA-1 sind gezählt und Betreiber sollten aktiv werden.