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Ich weiß, wo Du letzten Sommer Geld abgehoben hast…

Visa bietet ab April 2015 einen neuen Service an, der den Kreditkartenmissbrauch eindämmen soll, indem die Position des Smartphones bei jedem Einkauf über den Service gegengescheckt wird. Die sogenannte Visa Mobile Location Confirmation nutzt die Ortungsfunktion von Smartphones und anderen mobile Geräten, um festzustellen, ob die Position des Nutzern mit der der geplanten Transaktion übereinstimmt. Nach Angaben von Visa können Zahlungsvorgänge mit höherer Sicherheit als berechtigt durchgeführt werden, wenn sich die Kreditkarte und das zum Kartenbesitzer gehörige Mobilgerät an der gleichen Stelle befinden.

Zudem wird der neue Service als weitere Erleichterung gerade für Vielreisende angepriesen, da Banken oder Kreditkartenunternehmen nun nicht mehr über Reisen informiert werden müssen, und die Wahrscheinlichkeit einer geplatzten Zahlung aus Vorsichtsmaßnahmen um rund 30% reduziert werden könnte. In Punkto Privatsphäre scheinen die Unternehmen mittlerweile auch hinzugelernt zu haben. So startet der Service als „Opt-in“-Feature und kann jederzeit wieder abgeschaltet werden.

Das ist ein großer Fortschritt gegenüber den zahlreichen Apps, die ohne zu fragen Lokalisierungsdienste anzapfen. Indem die Nutzer solche Funktionen aktiv anschalten müssen, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass ein gewisses Bewusstsein über die Aufgabe eines großen Teils Privatsphäre besteht. Und genau das ist wichtig. Services wie der von Visa können tatsächlich sehr hilfreich sein, wenn es darum geht, Kreditkartenbetrüger auszubremsen. Allerdings muss sich jeder Einzelne selbst darüber im Klaren werden, ob er mehr Sicherheit beim Zahlen oder eben mehr Privatsphäre in seinem Leben habe möchte. Es ist doch recht wahrscheinlich, dass viele Leute einen Teil ihrer Privatsphäre „investieren“, um mehr finanzielle Sicherheit zu bekommen – so lange sie aktiv die Wahl haben.

Zudem die Zukunft der Zahlsysteme höchstwahrscheinlich noch viel weiter in unser Leben eingreifen wird als bisher. MasterCard und Barclays testen zum Beispiel gerade Systeme, die biometrische Daten verarbeiten. Und wenn man an die nächste Smartphone-Generation mit Fingerabdrucklesegeräten in Kombination mit kontaktlosen Bezahlsystemen wie ApplePay denkt, scheinen die guten alten Plastikkarten sowieso ein Auslaufmodell zu sein. Wie auch immer, auf jeden Fall wird die Zukunft der Bezahltechnologien uns noch bedeutend mehr abverlangen, als Namen, Passwörter oder Positionsdaten.

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