Laut einer kürzlich veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage, an der über 27 000 Personen in allen Mitgliedstaaten teilnahmen, sind Internetnutzer in der EU sehr über die Cybersicherheit besorgt. So stimmen 76 % der Aussage zu, dass die Gefahr, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, im vergangenen Jahr zugenommen hat; in einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2012 war dieser Anteil geringer. Auch mussten bereits 12 % der Internetnutzer feststellen, dass ihr Konto bei sozialen Medien oder ihr E-Mailkonto Opfer von Hackern geworden waren.
Zwar trauen sich 70 % der Internetnutzer in der EU zu, online einzukaufen oder Bankgeschäfte zu erledigen, aber nur rund 50 % entscheiden sich dafür, dies auch zu tun. Diese signifikante Lücke verdeutlicht die negativen Auswirkungen der Cyberkriminalität auf den digitalen Binnenmarkt. Auf die Frage nach den Gründen für die Zurückhaltung bei diesen Online-Tätigkeiten wurden vor allem zwei Faktoren genannt: der Missbrauch personenbezogener Daten (37 % der Antworten) und die Sicherheit von Online-Zahlungen (35 %).
Ermutigend ist, dass sich im Vergleich zu 2012 mehr EU-Bürger gut über die Gefahren der Cyberkriminalität informiert fühlen (44 % gegenüber 38 % im letzten Jahr). Allerdings scheinen sie aus diesen Informationen nicht immer die nötigen Konsequenzen zu ziehen. So hat weniger als die Hälfte der Internetnutzer im Laufe des vergangenen Jahres ein Online-Passwort geändert (48 % – nach 45 % im Jahr 2012).
Da stellt sich uns natürlich auch die Frage, welche Rückschlüsse wir als IT-Sicherheitsanbieter aus solch einem Ergebnis ziehen können. Momentan scheint es eine recht wackelige Balance zwischen dem Bestreben, Anwender über die Gefahren im Web aufzuklären, und sie auf der anderen Seite zu ängstigen, zu geben. Viele Menschen nehmen aufgrund potentieller Gefahren Onlinedienste gar nicht mehr in Anspruch. Im Gegensatz dazu unternehmen aber auch nur wenige Surfer die nötigen Schritte, die übrigens gar nicht so anspruchsvoll sind, um sich sicher im Netz zu bewegen.
Es muss jetzt also darum gehen, darüber aufzuklären, dass die meisten Services im Netz mit ausreichender Sicherheit genutzt werden können, wenn ein bisschen Zeit investiert wird, um die Risiken zu lernen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wir müssen diese Botschaft einfach weiter multiplizieren und schauen, was denn die nächste Studie zum Thema ans Licht bringt.